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Die Welt der Algen an unserem Gymnasium – oder: Wie die Flamingos zu ihrer Farbe kommen!

Erstellt von M. Huppertz |

Im Rahmen unserer Projektwoche vom 30.01. bis zum 03.02.2023 hatten wir einen über die Grenzen Sachsen-Anhalts und Deutschlands hinaus bekannten Algenexperten vor Ort.

Der Diplom-Biologe Jörg Ullmann – Geschäftsführer von Roquette in Klötze (gelegen in der Altmark; Näheres unter: https://www.algomed.de/) – war bei uns zu Gast und hielt Vorträge zu den Algen passend für die 8. Klassen rund um ihr Projektthema „Wasser“ sowie am frühen Nachmittag für interessierte Oberstufenschülerinnen und -schüler.

Dabei ging es um die Vielfalt dieser Lebewesen und Lebensbereiche, in denen uns Algen schon längst begegnen. Ebenso um die mannigfaltigen Zukunftsperspektiven und Forschungsarbeiten rund um Algen, und natürlich auch deren biologisch korrekte Einordnung. Wusstet Ihr schon, dass die sogenannten „Blaualgen“, wegen denen man im Sommer manchmal bestimmte Gewässer nicht betreten sollte, gar keine richtigen Algen sind?

Viele Fragen der Zukunft können mit Algen gelöst werden. Die steigende Weltbevölkerung muss ernährt werden, die Fläche auf der Erde bleibt aber gleich. Da unser Planet zu rund 70 % mit Wasser bedeckt ist, versucht man nun, diesen Teil für die Versorgung der Menschen zu nutzen.

Viele Algen enthalten wertvolle Eiweiße, Vitamine (besonders B12) und Fettsäuren, die für unseren Körper elementar sind. So konnte man mithilfe von Algenanbau in Kolumbien zum Beispiel, wo Jörg Ullmann und sein Team aktiv sind, Mangelernährungssymptome bei Kindern beheben. Das Brot der Zukunft kann ohne Ei und Butter gebacken werden! Wie? Mit Fett, welches aus Algen gewonnen wird. Aus Algenöl werden schon von weltweit bekannten Sportartikelherstellern Kunstfasern hergestellt, um Erdöl zu ersetzen. Man hat auch Stoffe in Algen entdeckt, die offenbar die Alterung unserer Zellen verlangsamen und bei neurodegenerativen Krankheiten, also Krankheiten des Nervensystems (wie z. B. Alzheimer), helfen können. Auch werden Algen und ihre Farbstoffe schon längst in der Lebensmittelindustrie und der Kunst eingesetzt. Wusstet Ihr, dass Flamingos ihre Farbe nur durch den Farbstoff in Algen erhalten? Wenn man diese z. B. im Zoo nicht zufüttern würde, dann würden Flamingos weiß sein. In der Natur erhalten sie die Alge über die Nahrungskette, indem sie Krebstiere fressen, die wiederum die Algen mit dem Farbstoff gefressen hatten. Auch das berühmte Meeresleuchten wird durch eine bestimmte Gruppe von Algen (den Dinoflagellaten) verursacht und funktioniert ähnlich wie das Leuchten der Glühwürmchen. Und falls Ihr mal nicht an Algen denkt, dann zündet Euch ein Streichholz an… der rote „Kopf“, der durch die Reibung Feuer fängt, ist – na klar – ein Produkt aus Kieselalgen (sog. Kieselgur)!

Und merkt Euch unbedingt den 12. Oktober: Da wird in jedem Jahr der WELTALGENTAG gefeiert!

Ein großes Dankeschön an alle interessierten Schülerinnen und Schüler und unseren Gast: Jörg Ullmann!