Stolperstein-Stadtrundgang der 9c
Am 06.06.2024 führten wir als Klasse 9c zusammen mit unserem Geschichtslehrer Herrn Nowak eine Exkursion zu ausgewählten Stolpersteinen im Stadtgebiet von Halle durch, über die wir im Rahmen des Unterrichts Vorträge erarbeitet haben.
Dabei schauten wir uns die Schicksale von Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma, Menschen mit Behinderungen, Homosexuellen, Zeugen Jehovas und politisch Andersdenkenden genauer an, die während der NS-Zeit von den Nazis ausgegrenzt, verfolgt und sogar ermordet wurden.
Zum Beispiel suchten wir das ehemalige Wohnhaus des Hallensers Kurt Koch in der Uhlandstr. 6 im Paulusviertel auf. Er war homosexuell, liebte also Männer, und wurde aufgrunddessen von den Nazis 1939 zunächst zu einer 15-monatigen Haftstrafe verurteilt. Anschließend wurde er ins Konzentrationslager Buchenwald deportiert, wo er schwerste Zwangsarbeit im Steinbruch verrichten musste. Dort waren die Todesraten besonders hoch. Insgesamt wurden mindestens 5000 Homosexuelle von den Nazis ermordet.
Nach weiteren Aufenthalten in den Konzentrationslagern Groß-Rosen und Mittelbau hatte Kurt Koch großes Glück: Er wurde 1945 von der US-Armee befreit, überlebte also die Schreckensherrschaft der Nazis und starb 1976 in Halle.
Zusammenfassend ist nach diesen sechs Vorträgen zu sagen, dass es erschütternd ist, wie skrupellos die Nationalsozialisten vorgegangen sind, um Menschen, nur aufgrund ihrer Herkunft, Sexualität oder ihres Glaubens zu unterdrücken, zu verfolgen und zu töten. Wir empfinden es heutzutage noch als sehr wichtig, daran zu erinnern, da es leider immer wieder Fälle gibt, in denen Rassismus, Erniedrigung und Ausgrenzung von Minderheiten und homosexuellen Menschen eine Rolle spielen. Wir waren alle sehr mitgenommen und werden alles daran setzen, dass das Schicksal der Betroffenen nicht in Vergessenheit gerät.