Zum Hauptinhalt springen

Unser schönes Halle erkunden

| Deutsch

Die ukrainische DaZ-Gruppe A2 des Jahrgangs 9 lernte die Sehenswürdigkeiten unserer Stadt kennen

Die DaZ-Gruppe A2 der Jahrgangsstufe 9 und ihre Lehrerinnen Birgit Decker und Nathalia Masalykina erkundeten fünfmal unsere Stadt Halle (Saale). Sie besichtigten berühmte Sehenswürdigkeiten der Innenstadt, lernten deren Geschichte kennen, aber auch bedeutende Persönlichkeiten und historische Ereignisse. Im Mittelpunkt stand aber vor allem die Erweiterung unserer Sprachkenntnisse. Deshalb erarbeiteten wir uns mithilfe von Sachtexten wichtige Informationen, die wir uns dann an Ort und Stelle weitgehend frei in deutscher Sprache vortrugen.

Unser erster Gang führte uns zunächst zu den Franckeschen Stiftungen. Stephania informierte uns über den Gründer August Hermann Francke und den Pietismus. Er lebte von 1663 bis 1727. Als Universitätsprofessor kam er nach Halle., wurde Pfarrer in der Kirche St. Georgen in Glaucha, und etwa um 1700 gründete er im Sinne des Pietismus eine Schulstadt, die heutigen Franckeschen Stiftungen. Die Pietisten sind eine Glaubensgemeinschaft, die fromm leben möchte – die Bibel lesen, anderen Menschen helfen, fleißig arbeiten. Über die Moritzkirche, die älteste Kirche Halles, liefen wir zum Alten Markt mit dem Eselsbrunnen. Hier hörten wir die „Sage vom Esel, der auf Rosen geht“. Wir setzten unseren Weg in Richtung Marktplatz fort, Daria informierte uns über den Roten Turm mit der Roland-Figur, einem Wahrzeichen für die Selbstverwaltung der Stadt. Über die Marktkirche mit den Hausmannstürmen berichtete uns Ivan. Wir erfuhren, dass Martin Luther von 1483 bis 1546 lebte. Er wurde mit seinem Thesenanschlag am 31. Oktober 1517 berühmt. In der Folge begann die Reformation der Kirche. Mehrmals predigte Luther in der Marienkirche (Marktkirche) und verbreitete seine neue Lehre. Die Orgel im Inneren der Kirche beeindruckte uns sehr.

Der zweite Unterrichtsgang nach Halle war ziemlich verregnet. Trotzdem bestiegen wir die Hausmannstürme und hatten einen fantastischen Blick über unsere Stadt. Sophia erzählte über das Rathaus und führte uns anschließend zum Stadthaus. Wir erfuhren, dass sich darin ein Standesamt befindet. Viele Hallenser heiraten dort, wie übrigens auch auf den Hausmannstürmen.

Unser dritter Treffpunkt war der Hallmarkt mit dem Göbel-Brunnen. Der Hallmarkt war Zentrum der Salzgewinnung und einer der mittelalterlichen Siedlungskerne der Stadt. Die Figuren des Göbelbrunnens erzählen von der Geschichte Halles. 

Unser Weg führte uns zur Neuen Residenz, welche von Kardinal Albrecht errichtet wurde. Er lebte von 1490 bis 1545. Als Erzbischof von Magdeburg und seit 1518 Kardinal verwandelte er die mittelalterliche Salzstadt Halle bis zum Jahre 1541 zu einer glanzvollen Residenzstätte. Er förderte die Künste und Wissenschaften. Martin Luther gegenüber verhielt er sich erst abwartend, wurde während der Reformationszeit aber zu seinem erbitterten Gegner; er musste aus Halle fliehen.

Der hallesche Dom beeindruckte uns sehr, vor allem seine kunstvolle Kanzel.

Über die Moritzburg informierte uns Uliana. Diese war seit dem 15. Jh. Residenz der Magdeburger Erzbischöfe. Heute ist sie ein bedeutendes Kunstmuseum. Ihr gegenüber befindet sich die Leopoldina. Das ist eine naturwissenschaftlich-medizinische Akademie, die älteste der Welt.

Sehr interessant war für uns der vierte Spaziergang. Wir lernten die Martin-Luther-Universität kennen. Unser Rundgang begann auf dem Steintor-Campus. Hier befindet sich das neue Geistes- und Sozialwissenschaftliche Zentrum der Universität. Wir bestaunten unter anderem die neue Bibliothek, die uns durch ihre großen Glasscheiben einen Einblick gewährte. Wir besichtigten anschließend das Gebäude der Anatomie, in dem sich die berühmten Meckelschen Sammlungen befinden. Sie gehören zu den umfangreichsten anatomischen Sammlungen in Deutschland und Europa. Johann Friedrich Meckel d. J. lebte von 1781-1833. Er ist der Begründer der Entwicklungspathologie. Über das Gebäude der Gerichtsmedizin führte unser Weg weiter zum Landgericht, in dem wir das kunstvolle Treppenhaus bestaunten. Dann gingen wir zum Opernhaus und von dort die Treppen hinunter zum Universitätscampus. Die Martin-Luther-Universität ist die größte und älteste Hochschule Sachsen-Anhalts. Sie entstand 1817 aus dem Zusammenschluss der 1502 gegründeten Universität Wittenberg und der 1694 gegründeten Friedrichs-Universität Halle. Im berühmten Löwengebäude erhielten wir einen kleinen Eindruck von den Vorlesungs- und Seminarräumen.

Ausgangspunkt unseres fünften Stadtgangs war der Volkspark. Von dort aus liefen wir zum Riveufer entlang der Saale bis zurKröllwitz-Brücke mit Kuh und Pferd. Diese Saalepromenade wurde nach Richard Robert Rive benannt. Er lebte von 1864 bis 1947. Rive war ab 1906 Erster Bürgermeister von Halle. Unter seiner Leitung entstand der Ratshof, die Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein. Die Stadt kaufte den Reilsberg mit dem Zoo und die Dölauer Heide. Es entstanden das Museum der Moritzbug und das Landesmuseum für Vorgeschichte, der Flughafen Leipzig/Halle und der städtische Hafen in Trotha.

Wir stiegen die Burg Giebichenstein hinauf, erfuhren von Ludwig dem Springer, der sich der Sage nach selbst aus dem Burg-Gefängnis durch einen Sprung in die Saale befreit hat. Vom Bergfried aus bewunderten wir die herrliche Saale-Landschaft. Danach gingen wir zur Jahn-Höhle, in der sich der Turnvater Jahn versteckt hatte. Über die Klausberge liefen wir zur „Katzenbuckelbrücke“ und zum Trothaer Wehr auf der Forstwerder-Insel.

Auf unseren Wanderungen entdeckten wir neben den vielfältigen Sehenswürdigkeiten auch die Schönheiten unserer Stadt. Deshalb empfehlen wir allen Lesern unseres Artikels, einmal mit wachen Augen durch unsere Stadt Halle zu wandeln.

Stephania, Daria, Uliana, Sofiia, Daniiel, Ilya, Oleg, Ivan, (Anna, Alina) sowie ihre Lehrerinnen Birgit Decker und Nathalia Masalykina